Orgel-Expedition Mitteldeutschland: Ein Wochenende voller Musik und Geschichte​

Orgel-Expedition Mitteldeutschland: Ein Wochenende voller Musik und Geschichte​

Orgel-Expedition Mitteldeutschland: Ein Wochenende voller Musik und Geschichte​

# Fortbildung

Orgel-Expedition Mitteldeutschland: Ein Wochenende voller Musik und Geschichte​

Über das lange Wochenende am 1. Mai brach eine bunte Gruppe aus 18 Leuten in Richtung Mitteldeutschland auf, um die reiche Orgellandschaft Thüringens und Sachsens zu erkunden. 

Wir, das sind haupt- und nebenamtliche OrganistInnen sowie Orgelliebhaber aus Westfalen, ganz Deutschland und sogar aus Wien unter der Kursleitung der Kantoren Heiko Ittig und Konrad Paul.

Die Busfahrten gestalteten sich als etwas abenteuerlich, da der Busfahrer anscheinend nach 35 Jahren noch nie in den „neuen“ Bundesländern unterwegs war, aber die Stimmung war gut und alle Teilnehmenden waren gespannt, was sie an Orgeln und der reichen Kulturlandschaft erwarteten.

Angekommen im kirchlichen Tagungshaus Neudietendorf bei Erfurt (einer wunderschön restaurierten Tagungsstätte der EKM) besuchten wir noch am Abend die einzig erhaltende barocke Orgel Erfurts (St. Crucis) mit ihrem wunderschönen warmen grundtönigen Klang als auch den nächtlichen Dom. Zugang zu letzterem war zunächst mit Hindernissen verbunden, wurde aber entlohnt mit einer beeindruckenden Orgelanlage bestehend aus drei Orgeln.

Am nächsten Morgen wartete die berühmte Neue Kirche in Arnstadt, besser bekannt als Bachkirche, auf uns – Jörg Reddin stellte die Bach-Orgel mit dem bekanntesten Bach-Stück, der Toccata d-Moll vor. Etliche Teilnehmende wollten auch auf dem Instrument spielen, das J.S. Bach traktiert hat.

Anschließend ging es zunächst nach Ilmenau zur größten Orgel Thüringens – eine der wenigen erhaltenen spätromantischen Orgeln Walckers (1911).

Von dort führte es uns nach Suhl zu einer weiteren original erhaltenen Barock-Orgel von Eilert-Köhleraus dem Jahr 1740, vorgestellt von Philipp Christ. 

Am Freitag ging es weiter in Richtung in die Silbermannstadt Freiberg/ Sachsen: Die beiden großen Silbermann-Orgeln in St. Petri als auch später im Dom beeindruckten alle mit ihrem tragfähigen, hell-silbrigen Klang. Das Museum zum Schaffen Gottfried Silbermanns gab interessante Einblicke in den Arbeitsprozess des Orgelbauers. 

Fehlten noch die beiden sächsischen Metropolen: 

Dresden besuchten wir am Samstag mit der Kreuzkirche und der Kathedrale (Silbermann-Orgel) mit phänomenalen Orgelvorstellungen von Prof. Lennartz. 

Leipzig stand auf dem Rückweg noch auf dem Programm: Die sogenannte „Porsche-Orgel“ (eigentlich eine große Ladegast-Eule-Orgel,  Restaurierung finanziert und designt vom Autohersteller Porsche) hat Kursleiter Konrad Paul vorgestellt, der diese Orgel schon seit seiner Studienzeit kennt. 

Krönender Abschluss war die Besichtigung der Thomaskirche mit der Bach-Orgel und der Sauer-Orgel, hervorragend vorgestellt von Thomasorganist Johannes Lang. 

Alle Teilnehmenden waren tief beeindruckt von der reichen Orgellandschaft und Musikgeschichte der Region. Es gibt wohl kaum eine andere Region, in der sich unser kirchenmusikalisches Erbe wie in einem Brennglas verdichtet und bis heute ausstrahlt.

Ein Reisebericht von Konrad Paul und Heiko Ittig

Bilder von Konrad Paul

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